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Titelstory : Mit einem Powerkat über den Atlantik Wenn schon, dann mit einem Seventy 8!

von Quentin

Text: Martin Équatey

Eine Atlantiküberquerung ist immer ein Abenteuer, auch an Bord eines 80-Fuss-Motorkatamarans. Ein fünfköpfiges Team ist mit der Baunummer 1 des Lagoon Seventy 8 von Cannes nach Miami gefahren und hat dabei ganz neue Erfahrungen gemacht.

Eine rote Spätsommersonne geht über der Bucht von Cannes auf. Baptiste, der Kapitän des schicken Seventy 8, Baunummer 1, tritt aus dem riesigen Maschinenraum. „Der Ölstand ist gut, unsere beiden John-Deere- Motoren funktionieren einwandfrei. Es kann losgehen!“, ruft er seinen vier Crewmitgliedern zu. Denen steht die Vorfreude auf diese nicht ganz all- tägliche Atlantiküberquerung ins Gesicht geschrieben. Für Nathalie, Laurent, Maureen und Daniel ist es nicht die erste Transat. Auf einem Kat mit 200 m2 Wohnfläche, der von einem starken, aber geräuscharmen Doppelmotor angetrieben wird, ist noch keiner von ihnen über den Atlantik geschippert. Sie unternehmen sonst meist lange Segeltörns, weswegen die Fahrt auf dem Seventy 8 für sie eher einem Aufenthalt in einer Luxus- villa als einer klassischen Überführung gleicht. „Wir segeln leidenschaft- lich gerne, aber wir haben es dann doch genossen, auf dieser Reise nicht vom Wind abhängig zu sein“, räumte Bapitste nach seiner Rückkehr ein.

Butterweiche Fahrt

Die Reise beginnt mit einer ruhigen Fahrt nach Gibraltar, danach geht es direkt auf den grossen Teich. Die beiden Rümpfe in Richtung Las Palmas gerichtet, gleitet der Seventy 8 gemächlich auf die Kanarischen Inseln zu, wo sich ein letzter Boxenstopp vor der Überfahrt nach Antigua aufdrängt. „Wenn man nur unter Motor fährt, muss die Mechanik gewissenhaft kontrolliert werden. Schliesslich will niemand mitten im Atlantik steckenbleiben“, erklärt Baptiste. Nach- dem das Fünferteam ein letztes Mal Proviant gebunkert und den Kühlschrank vollgestopft hat, verabschiedet es sich von den Kanaren und nimmt Kurs auf die warme Karibik. Als kleiner Vorgeschmack auf die traumhafte Destination werden die drei Männer und zwei Frauen von Delfinen und fliegenden Fischen aufs offene Meer hinausbegleitet.

Elfenbeinturm

Ab sofort gilt Schichtbetrieb. Im Abstand von zwei Stunden übernehmen die Crewmitglieder Wach-, Küchen- und Putzdienst oder vertreiben sich die Zeit anderweitig. Die Routine stellt sich wie auf fast jeder Atlantiküberquerung fast automatisch ein. Ungewohnt ist hingegen der Komfort. Anders als auf den meisten Booten thront die Flybridge des Seventy 8 wie eine uneinnehmbare Festung über den Wellen, sodass man während der gesamten Wache auch bei widrigsten Verhältnissen trocken bleibt. Während der ersten Tage der Überquerung bleibt viel Zeit zum Träumen. Die Blicke verlieren sich in den Wolken, den Sternen, den Sonnenauf- und -untergängen. Die Gedanken beginnen ins Zeitlose zu schweifen und verleihen der Reise etwas Poetisches. Sie habe noch nie so eine komfortable Überquerung erlebt, sagt Nathalie. „Man hat unheimlich viel Platz und wenn jeder seine Aufgaben erfüllt, bleibt enorm viel freie Zeit zum Kochen, Lesen, für Fitness und für Gespräche über Gott und die Welt im Mond- schein.“
Die Wohnqualität ist unbestritten der grösste Vorzug des Seventy 8. Drei geräumige Gäste- kabinen, darunter eine besonders grosse Eig- nerkabine mit eigenem Zugang zum Meer, eine
30 m2 grosse Plattform auf dem Vorschiff und ein rund herum verglas- ter, lichtdurchfluteter Salon mit direktem Zugang zum Vorschiff sorgen für einen gemütlichen Aufenthalt. „Wir haben täglich Yogastunden veranstaltet“, erzählt Nathalie, „auf der Flybridge, um unser Gleichgewicht zu testen, oder bei rauer See im Salon.“ Ein Beweis für die unglaubliche Stabilität des Kats sind auch die 1000-Teile-Puzzles, die das Team während der Überfahrt fertiggestellt hat. Auf einem anderen Boot wäre daran nicht zu denken gewesen! Bei so viel Komfort und Zeit hatten die Fünf genügend Zeit und Musse, wie in einer Luxusvilla täglich feine Essen zu kochen oder auf der Flybridge gemütlich zu grillieren – und das mitten auf dem Atlantik!
Nach 12 Tagen und 18 Stunden erreicht der sanfte Riese von Lagoon endlich das türkisfarbene Wasser von Antigua. Das Team nutzt die verbleiben- de Zeit mit Landgängen, Baden und wohlverdienten Ausflügen zu para- diesischen Ankerplätzen. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,5 Knoten hat der Seventy 8 auf den 2800 Seemeilen nur elf Liter pro Stunde und Motor gebraucht. Im 8500-Liter-Kraftstofftank sind noch ganze 2000 Liter übrig! Nach einem Stopp an der Zapfsäule kann der Powerkat den letzten Teil der Reise unter die beiden Buge nehmen.

Stürmisches Finale

Der Ozean ist nicht immer gleich gut gelaunt. Manchmal neigt er zu Wut- ausbrüchen. Jeder, der den Atlantik schon auf einem Schiff überquert hat, kennt das Gefühl, wenn man zum Spielball der Natur wird. Die Crew des Seventy 8 macht da keine Ausnahme. Es erwischt sie auf dem Weg nach Miami. Obwohl die Jahreszeit bekannt ist für Hurricanes, kommt der Tropensturm dann doch überraschend und schwillt zu einem Monstrum an. Baptiste ist gezwungen, das Tempo zu drosseln: „Das Zentrum des Tiefs wurde grösser und grösser, je näher wir der Küste kamen, und versperrte uns den Weg. Als gute Seefahrer beschlossen wir abzuwarten, bis die Sturmfront vorbei war“, erzählte Baptiste, als das Unwetter überstan- den war. Eine weise Entscheidung, die sie aber nicht vor den Launen Nep- tuns bewahrte. „Wir gerieten in gigantische Wellen und Böen von über 50 Knoten. Die Bedingungen waren schwierig, zeigten uns aber, wie seefest der Kat ist. Danach fühlten wir uns gleich noch sicherer. Das Boot hatte unser vollstes Vertrauen.“ Jede Atlantiküberquerung, egal, ob auf einem 18- oder einem 88-Füsser, einem Segel- oder einem Motorboot, ist ein einmaliges Erlebnis, bei dem man lernt, das Beste aus jeder Situation zu machen. Wie froh man ist, nach den langen Tagen auf dem Meer endlich wieder festen Boden unter den Füssen zu haben, weiss auch jeder. Obwohl: Auf dem Seventy 8 hat man den eigentlich immer – zumindest fühlt es sich so an.

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Fünf Gründe, die bei gleichem Budget für einen Seventy 8 sprechen

  • Der von VPLP, Patrick Le Quément und Nauta Design geprägte Stil: Trotz seiner Grösse ist der Kat eine elegante Erscheinung. Hinter den harmonischen Linien des Oberdecks verbirgt sich viel Volumen. Auf dem Seventy 8 definiert sich Luxus auch als Raum.
  • Die Hochseetauglichkeit: Eine starke Motorisierung ermöglicht stressfreie Langfahrten. Mit einem Volvo D11 – 510 PS Standard oder einem John Deere N13 – 580 PS als Option schafft der Seventy 8 bis zu 19 Knoten. Sein 8500-Liter-Kraftstofftank bringt ihn weiter als 4000 Seemeilen und der 1500-Liter-Süsswassertank sorgt für ausreichend Wasser.
  • Die private Schwimmplattform: Sie ist auf Booten dieser Grösse weltweit einzigartig.
  • Eine breite Auswahl an Ausstattungsvarianten: Der
    Seventy 8 ist mit bis zu fünf Kabinen mit je einem Inselbett, viel Stauraum und einem eigenen Bad zu haben. Die Pantry befindet sich wahlweise vorne oder achtern. Bei der Variante mit bugwärts gelegener Pantry lassen sich 25 m2 komplett individuell konfigurieren, da sich die personalisierbaren Räumlichkeiten im Achterbereich des Backbord-Rumpfes befinden.
  • Auch die gigantische Flybridge lässt sich nach individuellen Wünschen konfigurieren: Zur Verfügung stehen ein Whirlpool,
    ein grosser Falttisch backbord, ein herrlicher Sonnenbereich bugwärts und nicht zu vergessen ein Hardtop/Bimini mit elektrischem Schiebedach.

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