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Champagner und viel Wind zum Saisonende

von Quentin Mayerat

Die Konkurrenten des 10. Grand Prix Beau-Rivage Palace bekamen die gesamte Windpalette geboten. Am Freitag frischte der Südwestwind bis 18 Knoten auf, am Samstag Morgen wehte er mit rund zehn Knoten über den See und zwei halbe Tage lang herrschte gähnende Flaute. Mit einem angenehmen Südostwind ging das Wochenende dann zu Ende. Es wurde beschlossen, nicht wie sonst üblich einen internationalen Topsegler pro Boot einzuladen. Segelprominenz war aber trotzdem anwesend. Alix Landolt, die Witwe des im Oktober 2005 verstorbenen Seglers, Bankers und Besitzers des Hotels, überreichte Thomas Coville für seinen Einhand-Nordatlantikrekord (5 Tage, 19 Std., 29 Min. und 20 Sek.) die Trophée Marco Landolt. Der Preis wird von der Vereinigung der Multi-Racer an einen Segler vergeben, der sich im Lauf des Jahres durch besondere Leistungen ausgezeichnet hat. Am traditionellen Gala-Abend stellte Thomas Coville den geladenen Gästen dann auch den bei der Rekordfahrt aufgenommenen Film vor.
Die Regatten waren so unterschiedlich wie die Winde. Gleich an den beiden Auftaktrennen ging es hart zur Sache. Okalys gewann das erste Rennen, im zweiten pflügte Foncia mit Alain Gautier am schnellsten durch die hohen Wellen. Alinghi hatte ihr dicht im Nacken gesessen und alles versucht, um an ihr vorbeizuziehen. Gleich dreimal stach Steuermann Murray Jones etwas hektisch mit dem Bug ins Wasser und setzte dabei ziemlich viel aufs Spiel, denn nur ein Ausscheiden hätte Alinghi noch den ersten Platz der Challenge rauben können. Auch Julius Bär kippte gefährlich zur Seite, kam aber nochmals mit dem Schrecken davon. Am Samstag Morgen konnten noch vor dem Abflauen des Windes zwei weitere Läufe gesegelt werden. Alinghi hatte gleich beide Male die Nase vorn und Foncia vergab ihre letzte Chance, in der Gesamtwertung ein paar Punkte auf ihre Rivalin gutzumachen. Da nicht einmal mehr ein laues Lüftchen die Segel blähte, schickte Wettfahrtleiter William Moody die Konkurrenten anschliessend zurück an Land. Am Sonntag war zuerst einmal Warten angesagt. Um 14.30 Uhr fiel schliesslich der ersehnte Startschuss. Was folgte, war hochtaktischer Segelsport, bei dem sich Okalys am besten aus der Affäre zog. Wie bei den meisten gut organisierten Regatten belegten die Besten am Schluss auch die vorderen Plätze. Zum krönenden Abschluss der Saison 2008 konnten sich die Segler, Verant wortlichen und ihre Familien vom Beau-Rivage Palace und vom Hotel d’Angle terre verwöhnen lassen. Verdient haben sie sich diese Belohnung nach all dem Schweiss, den sie in den letzten sieben Monaten im Dienst einer der grössten Mehrrumpf klassen der Welt vergossen haben, allemal!

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